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haben! Der große Geist hätte es nie getan; der große Geist liebt seine roten Kinder! – Krieger der Apachen, hier in der Rinde der Tannen habe ich dort, wo die Riemen der Gefangenen sich befanden, die Schnitte eines Messers entdeckt! Die Riemen sind also zerschnitten worden. Wenn Manitu die Gefangenen befreit hätte, würde er dies ohne jeden Messerschnitt fertig gebracht haben! – Ich, Matara, der schlaue Fuchs behaupte, daß Omakati uns soeben betrogen hat! Er hat uns nur von diesen drei Tannen weglocken wollen; er ließ die anderen Feuer auslöschen; er wollte vielleicht Felsenherz, der uns entkommen ist, nur Gelegenheit geben, die drei zu befreien.“

Der alte Krieger machte eine kurze Pause.

Ringsum erhob sich leises Beifallsgemurmel. Auch bei den anderen Apachen war jetzt das Mißtrauen rege geworden.

Alles blickte nach der nördlichen Talwand hin, wo das Riesenfeuer noch immer brannte.

Dort lag Omakati vor dem Feuer regungslos ausgestreckt, glich von weitem wieder völlig einem Grisly, der sich auf den Bauch niedergetan hat und schläft.

„Krieger der Apachen,“ fuhr Matara fort, „eilt nach dem Zelte des schnellen Büffels und nach den Ausgängen des Tales! Seht, ob die Waffen, die wir auf der Insel erbeuteten, verschwunden und die Wächter etwa getötet worden sind!“

Eine Menge der jüngsten Krieger stürmte davon.

Sehr bald erschollen dann ihre gellenden Rufe, sehr bald kehrten einige zurück und meldeten, daß die Waffen nicht mehr vor dem Zelte lägen und daß die beiden Wächter am Nordausgang gefesselt und geknebelt seien.

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/60&oldid=- (Version vom 31.7.2018)