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berichteten der Kanzler, der Vicekanzler und die Räte an den Kurfürsten, daß sie, dem erhaltenen Reskripte gemäß, dem Dresdner Oberamtmann von dem beabsichtigten Grundstückskaufe Mitteilung gemacht und ihn veranlaßt hätten, zur Erwerbung des Gartens das Nötige einzuleiten. Sie sagen nun weiter wörtlich: „Ob wir nun wohl gehoffet hätten, es würde ermeldeter Viol, nachdem Eurer Königl. Majest. allergnädigste intention ihme bekandt gemachet, und er seiner allerunterthänigsten devotion erinnert worden, zu Wiederabtretung berührten Gartens gegen die ihm beschehenen Offerten zu bringen gewesen seyn, inmaßen man ihn denn auch sonst privatim durch allerhand mündliche Vorstellungen dahin zu vermögen gesuchet, so hat er sich doch zur Zeit so schlechter Dings nicht accommodiren wollen, sondern sich darauff fürnehmlich fundiret, daß er den Garten nach vorhergegangener legalen Subhastation durch ordentliche adjudication überkommen, und dahero Eurer Königl. Majest. Renth Cammer hieran umb so viel weniger Anspruch machen könte, als nicht zu behaupten seyn würde, daß der Garten ein Cammer Guth gewesen oder auch die qualitaet eines dergleichen Güther gehabt hätte, gestalt er denn durch die . . . . Uhrkunden darzuthun vermeynet, daß sothaner fundus von 2 Seculis her bey privat-Personen gewesen . . . . Er könte daher bey solcher der Sachen Bewandnüß, wie wieder ihn dißfalls ein beständiger Anspruch zu machen, nicht absehen, sondern er würde gar unglücklich seyn, wenn nach so vieler Arbeit und schweren Kosten, die er als Eigenthümer darein verwendet, er solchen wieder abtreten und dasjenige, was er etwa dabei lucriret, aus denen Händen laßen solte. Allenfalls aber und wenn ja auf die Ueberlaßung deßelben annoch bestanden werden solte, so glaubete er doch, Eure Königl. Majestät würden nach Dero angestammten Gerechtigkeit ihn hierunter allenthalben schadloß halten, und wolte er sich endlich gegen Bezahlung 5000 Thlr. dafür, ohne sich etwas weiter daran decoutiren zu laßen, Zu dem Abtritt aus submissesten Respect bequemen." Das Geheimratskollegium erlaubte sich nun folgenden Vorschlag: „Da Viol sein Fundament hauptsächlich auf sein an dem Garten wohl erlangtes Eigenthum, und daß selbiger kein Cammer-Guth, folglich er auch


Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft. Dresden 1888, Seite 64-92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Reisewitzische_Garten_in_Plauen_bei_Dresden.pdf/11&oldid=- (Version vom 13.9.2022)