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sowie des Backens und Schlachtens in dem erkauften Gute für sich und seine Nachbesitzer fürchtete, daß der Dresdner Rat deshalb manche Schwierigkeiten machen werde, wandte er sich unterm 7. August 1728 mit einer Eingabe an den Landesherrn[1] und erreichte damit, daß schon 10 Tage später die Kammer den Befehl erhielt, an den gehörigen Orten die Verfügung zu thun, daß der zwischen Starcke und Kirsten abgeschlossene Kauf ohne Anstand obrigkeitswegen konfirmiert, auch die Ausführung aller übrigen dem ersteren Besitzer erlaubten Maßnahmen in keiner Weise gehindert werde.[2]

Nunmehr traf Starcke in seinem erweiterten Grundstücke mancherlei Verbesserungen. Er machte nicht nur das daselbst vorhandene „doppelte Röhrwasser“ wieder gangbar, durch das er auch die neueingerichteten Fontänen speisen ließ, sondern er setzte auch den sehr zurückgegangenen Garten wieder ın guten Stand. Nach und nach zeigte er neue Alleen, herrliche Anlagen und verschiedene kleinere Lustgebäude, sodaß der Garten bald wieder seinen früheren Ruf gewann und selbst von den höchsten Herrschaften gern besucht wurde. Auch den Wirtschaftsgebäuden wandte Starcke seine ganze Aufmerksamkeit zu. Sie erfuhren nicht nur eine gründliche Reparatur, sondern auch eine Vermehrung.[3] Eine Zierde des Grundstücks war das Saalgebäude, das Starcke aufführen ließ und das man den 15. September 1729 durch einen glänzenden Ball einweihte, an dem außer vielen Dresdner Kavalieren auch der Gouverneur Graf v. Wackerbarth teilnahm[4]. Nach vollständiger Fertigstellung der verschiedenen Neueinrichtungen erschien den 23. Juli 1731 der Kurfürst August zu einem längeren Besuche bei Starcke und nahm von allen getroffenen Veränderungen eingehend Kenntnis; vier Tage später kam auch die Kronprinzessin und verweilte längere Zeit in dem schönen Garten[5].

Später sah das Grundstück auch andere hohe Gäste, die nicht zur Unterhaltung dort weilten. Zwei Tage nach der Kesselsdorfer


  1. H. St. A. Geheime Kanzlei. Loc. 19 Nr. 21 Reisewitz 1727 etc. Bl. 28. 29.
  2. Ebenda Bl. 36-40.
  3. Ebenda Bl. 28.
  4. Dresdner Merkwürdigkeiten 1729 den 15. Sept.
  5. Ebenda 1731 den 23. und 27. Juli.

Anmerkungen des Übersetzers

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft. Dresden 1888, Seite 64-92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Reisewitzische_Garten_in_Plauen_bei_Dresden.pdf/15&oldid=- (Version vom 13.9.2022)