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Soldaten, zumeist höhere Offiziere, einquartiert gewesen und betrug der Verpflegungsaufwand für dieselben im März 310 Thlr., im April 464 Thlr. 4 Gr., im Mai 584 Thlr. 16 Gr., im Juni 54 Thlr., im Juli 344 Thlr. 6 Gr., im August 409 Thlr. 12 Gr., im September 333 Thlr., in Summa 2499 Thlr. 14 Gr.[1]. Außerdem hatte Baumann für 260 Thlr. Getränke und Viktualien ohne Bezahlung in die Biwaks liefern müssen und durch Kriegsschäden weitere 500 Thlr. eingebüßt[2].

Da Zappe und Baumann, wie allerdings viele andere Bewohner der Dresdner Gegend, durch Plünderung und Verwüstung seitens der Soldaten auch an ihrem Eigentume beträchtlich geschädigt worden waren, so verlangten sie vom Besitzer des Vorwerks Reisewitz eine entsprechende Entschädigung für alles das, was sie auf seine Rechnung den im Grundstücke einquartiert gewesenen Truppen hatten liefern und leisten müssen. Noch ehe die Angelegenheit geregelt werden konnte, starb der Graf von der Schulenburg den 4. September 1814 zu Maisdorf mit Hinterlassung von minderjährigen Kindern. Der Vertreter der Erben bot dem Ökonomiepachter Zappe in dem am 5. September desselben Jahres stattfindenden Vergleichungstermine eine Entschädigungssumme von 2919 Thlr. als den Betrag des dreijährigen Pachtgeldes, doch wurde diese von Zappe als zu niedrig, von den Vormündern der Schulenburg'schen Kinder dagegen als zu hoch angesehen und deshalb beiderseits verworfen. Auf dem von der Landesregierung den 2. Juni 1815 anberaumten neuen Vergleichstermine kam schließlich eine Einigung zustande, da sich Zappe mit dem Erlaß der oben angegebenen dreijährigen Pachtsumme doch noch begnügte[3]. Einen ähnlichen Verlauf nahmen die vom Schankpachter Baumann angeknüpften Verhandlungen behufs Erlangung einer Entschädigung. Der Vertreter der Schulenburg'schen Erben bot unter Aufhebung aller gegenseitigen Ansprüche 1000 Thlr., während Baumann 1500 Thlr. verlangte. Da sie ihm nicht zugestanden wurden, kam anfangs ein Ausgleich nicht zustande,


  1. A. Ger. A. Reisewitz. Kriegsschäden 1813, Lit. S Nr. 129 Bl. 15-19.
  2. Ebenda Bl. 1.
  3. A. Ger. A. Kriegsschäden Lit. S Nr. 124 Bl. 29-62.

Anmerkungen des Übersetzers

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft. Dresden 1888, Seite 64-92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Reisewitzische_Garten_in_Plauen_bei_Dresden.pdf/23&oldid=- (Version vom 13.9.2022)