Seite:Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden.pdf/5

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die wiederholten, durch die beiden Börner erfolgten Feldankäufe waren größenteils zu dem Zwecke erfolgt, um den bei dem Grundstücke befindlichen und zu unbekannter Zeit angelegten Garten zu vergrößern. Auch seine Verschönerung wurde sehr betrieben und sowohl für Anpflanzung prächtiger und seltener Gewächse, als auch für Aufstellung von Statuen, kupfernen Schalen u. s. w. fortgesetzt Sorge getragen[1], so daß der „Börner'sche Garten“, wie das Vorwerk ın dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts allgemein hieß, sich wegen seiner Schönheit eines großen Rufes erfreute.

Auch der jugendliche Kurfürst Johann Georg IV. hatte davon Kunde erhalten, und da die Erwerbung dieses durch seine Lage, Größe und Einrichtung gleich empfehlenswerten Gartengrundstücks für seine Zwecke ihm überaus passend erschien, so schrieb er unterm 28. Juni 1692 an den Oberhofjägermeister Wolff Dietrich von Erdmannsdorf und an den Kämmerer Rudolph August von der Planitz: „Wir seind gnäd. entschloßen Vnßeres Hoff und Institien auch Obern Consistorial Rathes Dr. Johann Georgen Börners am Plauischen Grunde gelegenen Garten, weil Wir daselbsten einigen Bau fürnehmen möchten, zu Vnßeren desto mehreren Beqvehmligkeit zu erkauffen. Demnach commitiren Wir euch solches, gnäd. begehrende ihr wollet euch hierüber mit vermeldeten Dr. Börnern vernehmen, mit ihme in Handlung euch einlaßen und so genau ihr vermöget den Garten für Vnß erkauffen. Worauff ihr nachmahlen euern unterthänigsten Bericht erstatten sollet“[2]. Die vom Landesherrn Beauftragten traten sofort mit Börner in Verhandlungen und erfuhren dadurch, „daß besagter Garten zusammt den Forwerge und andern Zubehör an Feldern, inventarien-stücken und allen was darbey befindlich auch Erd, Niedt, Mauer und Nagelfest, in allem wie Verkäuffer denselben selbst bißher beysammen gehabt, benutzet und beseßen, um 8000 Thaler zu erlangen sey, davon 4000 Thlr. alsbald bey der Tradition und Übergabe, der Rest aber bevorstehende Weyhnachten bezahlt werden


  1. H. St. A. Erhandlung des Börner'schen Gartens 1692 etc. Bl. 6.
  2. Ebenda Bl. 1.
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft. Dresden 1888, Seite 64-92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Reisewitzische_Garten_in_Plauen_bei_Dresden.pdf/5&oldid=- (Version vom 13.9.2022)