Seite:Der Salon (Heine) III 148.jpg

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ich einst, diese Waldungen durchwandernd, bey der uralten Siegburg[1] vorbey kam. „Hier,“ sagte mein Wegweiser, „hier wohnte einst König Wittekind“ und er seufzte tief. Es war ein schlichter Holzhauer und er trug ein großes Beil.

Ich bin überzeugt, dieser Mann, wenn es drauf ankömmt, schlägt sich noch heute für König Wittekind; und wehe dem Schädel, worauf sein Beil fällt!

Das war ein schwarzer Tag für Sachsenland als Wittekind, sein tapferer Herzog, von Kaiser Karl geschlagen wurde, bey Engter. „Als er flüchtend gen Ellerbruch[2] zog, und nun alles, mit Weib und Kind, an den Furth kam und sich drängte, mochte eine alte Frau nicht weiter gehen. Weil sie aber dem Feinde nicht lebendig in die Hände fallen sollte, wurde sie von den Sachsen lebendig in einen Sandhügel bey Bellmans-Kamp[3] begraben; dabey sprach sie: krup

Annmerkungen (Wikisource)

  1. Die sächsische Sigiburg wurde 775 von Karl dem Großen erobert. 776 wurde die Burg (erfolglos) von den Sachsen belagert.
  2. Ellerbruch: Ortschaft bei Lüneburg, heute Ortsteil von Wingst.
  3. Bellmannskamp: Flurname bei Lüneburg.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_148.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)