Seite:Der Salon (Heine) III 160.jpg

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Die andere Tradizion, die in Otmars Volkssagen[1] mitgetheilt wird, ist von viel betrübsam härterem Charakter:

„Zwischen Walkenried und Neuhof in der Grafschaft Hohenstein hatten einst die Zwerge zwey Königreiche. Ein Bewohner jener Gegend merkte einmal, daß seine Feldfrüchte alle Nächte beraubt wurden, ohne daß er den Thäter entdecken konnte. Endlich ging er auf den Rath einer weisen Frau bey einbrechender Nacht an seinem Erbsenfelde auf und ab, und schlug mit einem dünnen Stabe über dasselbe in die bloße Luft hinein. Es dauerte nicht lange, so standen einige Zwerge leibhaftig vor ihm. Er hatte ihnen die unsichtbar machenden Nebelkappen abgeschlagen. Zitternd fielen die Zwerge vor ihm nieder und bekannten: daß ihr Volk es sey, welches die Felder der Landesbewohner beraubte, wozu aber die äußerste Noth sie zwänge. Die Nachricht von den eingefangenen Zwergen brachte die

Annmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Karl Christoph Nachtigal (1753-1819) veröffentlichte unter dem Pseudonym Otmar Volcks-Sagen (Friedrich Wilmans, Bremen 1800).
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_160.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)