Seite:Der Salon (Heine) III 167.jpg

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uns, schöner Knabe, und wir wollen dir Runensprüche lehren, womit du den Bär und den wilden Eber besiegen kannst, so wie auch den Drachen, der das Gold hütet; sein Gold soll dir anheimfallen. Der junge Fant widersteht jedoch allen diesen Lockungen, und die erzürnten Jungfrauen drohen endlich ihm den kalten Tod ins Herz zu bohren. Schon zücken sie ihre scharfen Messer, da, zum Glücke, kräht der Hahn, und der Träumer erwacht mit heiler Haut.

Das andere Gedicht[1] ist minder luftig gehalten, die Erscheinung der Elfen findet nicht im Traume, sondern in der Wirklichkeit statt, und ihr schauerlich anmuthiges Wesen tritt uns desto schärfer entgegen. Es ist das Lied von dem Herrn Oluf, der Abends spät ausreutet, um seine Hochzeitgäste zu entbieten. Der Refrain ist immer: Aber das Tanzen geht so schnell durch den Wald. Man glaubt unheimlich lüsterne Melodieen zu hören und zwischendrein ein Kichern

Annmerkungen (Wikisource)

  1. Diese Version des Gedichts wurde von Johann Gottfried Herder ins Deutsche übertragen (Erlkönigs Tochter in: Volkslieder. Weygand, Leipzig 1778/79. Zweiter Theil. Zweites Buch. Nr. 27). Herder übersetzte das dänische Ellerkonge (Elfenkönig) fälschlich als Erlkönig. Das Herdersche Gedicht wurde Quelle von Goethes Ballade Erlkönig (1782).


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_167.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)