Seite:Der Salon (Heine) III 200.jpg

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Und als sie den wilden Nachtraben traf,
Sie schnitt ihn entzwey in der Mitten.

Sie schnitt ihn und zerrt ihn, so lang bis sie selbst
Des müden Todes gestorben.
Sie hat um German, den fröhlichen Held
So viel Kummer und Noth erworben.


Höchst bedeutungsvoll ist in diesem Liede nicht bloß die Erwähnung des Federgewandes, sondern das Fliegen selbst. Zur Zeit des Heidenthums waren es Königinnen und edle Frauen von welchen man sagte, daß sie in den Lüften zu fliegen verstünden, und diese Zauberkunst, die damals für etwas Ehrenwerthes galt, wurde später, in christlicher Zeit, als eine Abscheulichkeit des Hexenwesens dargestellt. Der Volksglaube von den Luftfahrten der Hexen ist eine Travestie alter germanischer Tradizionen und verdankt seine

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Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_200.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)