Seite:Der Salon (Heine) III 203.jpg

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unweit Lorch am Rheine gelegen ist. Dieses Thal führt seinen Namen von den wispernden Stimmen, die einem dort ans Ohr vorbeypfeifen und an ein gewisses heimliches Pist! Pist! erinnern, das man zur Abendzeit in gewissen Seitengäßchen einer Hauptstadt zu vernehmen pflegt. Durch dieses Wisperthal wanderten eines Tages drey junge Gesellen, sehr frohgelaunt und höchst neugierig, was doch das beständige Pist! Pist! bedeuten möge. Der ältere und gescheuteste von ihnen, ein Schwertfeger seines Handwerks, rief endlich ganz laut: das sind Stimmen von Weibern, die gewiß so häßlich sind, daß sie sich nicht zeigen dürfen! Er hatte kaum die herausfordernd schlauen Worte gesprochen, da standen plötzlich drey wunderschöne Jungfrauen vor ihm, die ihn und seine zwey Gefährten mit anmuthiger Gebärde einluden, sich in ihrem Schlosse von den Mühseligkeiten der Reise zu erholen und sonstig zu erlustigen. Dieses Schloß, welches sich ganz

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Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_203.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)