Seite:Der Salon (Heine) III 208.jpg

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gar unsere Bräute kenntest, die so schön sind wie die Sonne und so treu wie Gold!

Hierauf machten sich die drey Gesellen auf den Rückweg, und nachdem sie, lustig pfeifend und trillernd, einige Zeit lang gewandert, befanden sie sich wieder Angesichts des Felsenschlosses, und mit ausgelassener Fröhlichkeit sangen sie das Schelmenlied:

Riegel auf, Riegel zu,
Feins Liebchen, was machst du?
Schläfst du oder wachst du?
Weinst du oder lachst du?

Während nun die jungen Gesellen solchermaßen jubilirend vor dem Schloßthore standen, öffneten sich über demselben drey Fensterchen, und aus jedem guckte ein altes Mütterchen heraus; alle drey langnasig und triefäugig, wackelten sie vergnügt mit ihren greisen Köpfen, und sie öffneten ihre zahnlosen Mäuler und sie kreischten: Da unten sind ja unsere holden Bräutigame!

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_208.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)