Seite:Der Salon (Heine) III 236.jpg

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Ihr zerschlagenen Statuen der Schönheit, Euch Ihr Manen der todten Götter, Euch die Ihr nur noch liebliche Traumbilder seyd im Schattenreiche der Poesie, Euch opfere ich dieses Buch!

Bey diesen Worten warf Heinrich Kitzler sein Manuscript in die Flammen des Kamines, und von der Vortrefflichkeit des Christenthums blieb nichts übrig als graue Asche. –

Dieses geschah zu Göttingen im Winter 1820, einige Tage vor jener verhängnißvollen Neujahrsnacht, wo der Pedel Doris[1] die fürchterlichsten Prügel bekommen und zwischen der Burschenschaft und den Landsmannschaften fünf und achtzig Duelle kontrahirt wurden. Es waren fürchterliche Prügel, die damals, wie ein hölzerner Platzregen, auf den breiten Rücken des armen Pedells herabfielen. Aber als guter Christ tröstete er sich mit der Ueberzeugung, daß wir dort oben im Himmel einst entschädigt werden für die Schmerzen, die wir unverdienterweise hienieden

Annmerkungen (Wikisource)

  1. C. C. Dohrs, Universitätspedell in Göttingen, der auch in Die Harzreise erwähnt wird. Siehe P. R. Kolbe: Heine’s Schafer und Doris. Modern Language Notes, Vol. 32, No. 3 (März, 1917), S. 185–186.


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_236.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)