Seite:Der Salon (Heine) III 256.jpg

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zärtlichen Gefahren die deiner im Berge harren. Mancher ließ sich noch bey Zeiten zurückschrecken, Mancher hingegen überhörte die meckernde Stimme des alten Warners, und stürzte blindlings in den Abgrund der verdammten Lust. Eine Weile lang gehts gut. Aber der Mensch ist nicht immer aufgelegt zum Lachen, er wird manchmal still und ernst, und denkt zurück in die Vergangenheit; denn die Vergangenheit ist die eigentliche Heimath seiner Seele, und es erfaßt ihn ein Heimweh nach den Gefühlen die er einst empfunden hat, und seyen es auch Gefühle des Schmerzes. So erging es namentlich dem Tannhäuser, nach dem Berichte eines Liedes, das zu den merkwürdigsten Sprachdenkmalen gehört, die sich im Munde des deutschen Volkes erhalten. Ich las das Lied zuerst in dem erwähnten Werke von Kornmann. Diesem hat es Prätorius fast wörtlich entlehnt, aus dem „Blocksberg“ von Prätorius[1] haben es die Sammler[2] des „Wunderhorns“ abgedruckt, und


Annmerkungen (Wikisource)

  1. Johannes Praetorius: Blockes-Berges Verrichtung / Oder Ausfuehrlicher Geographischer Bericht / von den hohen trefflich alt- und beruehmten Blockes-Berge: ingleichen von der Hexenfahrt / und Zauber-Sabbathe / so auff solchen Berge die Unholden aus gantz Teutschland / Jaehrlich den 1. Maij in Sanct-Walpurgis Nachte anstellen sollen; Nebenst einen Appendice vom Blockes-Berge / wie auch des Alten Reinsteins / und der Baumans Hoele am Hartz Scheibe, Leipzig 1669. S. 19-25
  2. Achim von Arnim und Clemens Brentano
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Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_256.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)