Carl Ignaz Lorinser: Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien, historisch, medicinisch und mystisch beleuchtet | |
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nicht geeignet waren, eine Elite von Seelenhirten hervorzubringen. Erinnern wir uns ferner, welche Sorgen und Widerwärtigkeiten dem Klerus schon die früheren kirchlichen Wirren bereitet hatten, wie wenig Uebereinstimmung dabei im Ganzen geherrscht, und wie überaus bequem unter mißlichen Umständen die Unthätigkeit oder sogenannte Friedensliebe ist: so kann es nicht befremden, wenn im Beginn der neuen „Aufregung“ es Viele sehr bedenklich fanden, ohne besondern Auftrag an einem Werke Theil zu nehmen, welches bei dem offenen Widerstande, den es hervorgerufen, große Beharrlichkeit und Anstrengung zu erfordern schien, dessen Ausgang auch nicht zweifellos, und wobei noch keine Gewißheit darüber vorhanden war, mit welchem Auge das Unterfangen höhern Ortes werde angesehen werden, zumal da auch die geistliche Behörde während der inzwischen eingetretenen Erledigung des bischöflichen Stuhles die exspectative Methode der Regierung durchaus nachzuahmen schien. Nur ein bedeutender Erfolg vermochte das ungewöhnliche Beginnen zu rechtfertigen, ein solcher war ohne Mühe und Erduldung nicht zu erreichen, und auf irdischen Gewinn war keine Aussicht vorhanden. – Die Tapfersten freilich haben sich nicht lange besonnen; die Fahne der Enthaltsamkeit ist kühn von ihnen aufgepflanzt worden. Aber man versetze sich in die peinliche Lage so mancher armen Pfarrer, welche zufällig zur Verwandtschaft Don Abbondio’s gehören, den Manzoni in seinen Verlobten so meisterhaft
Carl Ignaz Lorinser: Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien, historisch, medicinisch und mystisch beleuchtet. F. Weilshäuser, Oppeln 1845, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Sieg_%C3%BCber_die_Branntweinpest_in_Oberschlesien-Lorinser-1845.pdf/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)