Seite:Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien-Lorinser-1845.pdf/55

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von 3845 Communicanten 3759 zum Gelöbniß gekommen, und nur diejenigen noch außerhalb des Vereines, die entweder zur ferneren Prüfung auf einige Zeit zurückgestellt waren, oder als „Gebildete“ ihm beizupflichten Anstand nahmen. Zu Ende des Monats berichtete ein Pfarrer, daß eine völlige Umwandlung in seiner Gemeinde stattgefunden habe. Lärmen und Schwärmen habe aufgehört, der Kirchen- und Schulbesuch zugenommen, und lezterer sei fast regelmäßig, seitdem die Kinder nicht mehr von betrunkenen Eltern zurückgehalten werden. Eintracht und Friede sei in den Familien eingekehrt; bei jeder Gelegenheit danken und erzählen ihm die Leute, wie glücklich jezt ihre Ehe, wie wirthlich der Mann, wie eingezogen das Weib geworden. Gott wolle der Sache langen Bestand verleihen. Ein Anderer schrieb: „Nach vielen unermüdeten, aber beinahe vergeblichen Anstrengungen habe ich im glaubensvollen, festen Vertrauen auf den Allerhöchsten das neue Werk begonnen. Viele bekannte Säufer haben einen rechten Heroismus in Beherrschung ihrer Natur an den Tag gelegt. Eine Regeneration scheint eingetreten, der häusliche Unfriede mit seinem Gefolge verschwunden zu sein. Die durch Trunkenheit gegebenen Aergernisse werden öffentlich bereut, Ordnung und Fleiß kehren zurück, und Hunderte strömen deßhalb in die Kirchen, um Gott heiße Thränen der Dankbarkeit für die große ihnen widerfahrene Wohlthat darzubringen.“ Gleiche oder ähnliche Wirkungen gaben sich in jener ganzen Gegend kund. Noch in