Seite:Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien-Lorinser-1845.pdf/58

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und der äußere Wohlstand sich erhöhen. Für die Fortdauer der allgemeinen Nüchternheit bürge die bisherige gewissenhafte Haltung des Versprechens, und die noch fortdauernde Ablegung desselben. – In der Nähe von Nicolai waren in einer Landgemeinde von 1900 Communicanten 1835, und unter diesen sogar ein Branntweinbrenner und alle christlichen Schänkwirthe, bald auch in einem andern Dorfe sämmtliche Communicanten, 2669 an der Zahl, dem wachsenden Vereine beigetreten. Die Lezteren zeichneten sich besonders durch die feierliche Begehung ihres Dankfestes aus. Am Tage desselben zog die ganze Gemeinde unter Lobgesängen und von zwei Musikchören begleitet in großer Procession auf einen Berg, wo in einer alten, angeblich von den Tempelherren erbauten Capelle der solennste Gottesdienst abgehalten wurde, und Alle nebst den Tausenden, die aus der Umgegend herbeigeströmt waren, fast den ganzen Tag in freudiger Andacht verweilten, zulezt mit einem weithin schallenden Te Deum Gott allein die Ehre gebend. –

Wenn in der Gegend von Pleß ein verstockter Säufer, der ungeachtet aller Ermahnungen nicht entsagen wollte, auf freiem Felde neben seiner Kuh vom Blitz getroffen wurde, ein Anderer bei Ratibor, nachdem er Branntwein getrunken, und dadurch die Nüchternen geärgert hatte, vor deren Augen plötzlich in einem Teiche ertrank; so mögen solche und ähnliche Ereignisse, deren sich mehrere zugetragen, immerhin als bloße Zufälle betrachtet werden: das