Seite:Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien-Lorinser-1845.pdf/80

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nach Allem, was von ihm bekannt ist, auch nicht annehmen. Eine gültige Bürgschaft für das Gegentheil scheint mir in dem Schutze und der Aufnahme zu liegen, welche er von dem Erzpriester ° genießt, der mir als ein Mann bekannt ist, welcher den strengsten und eifrigsten Katholicismus mit den besten staatsbürgerlichen Gesinnungen in sich vereinigt.“ – Dies wird genügen, um alle jene grundlosen Gerüchte und Beschuldigungen niederzuschlagen. Zur Steuer der Wahrheit ist nur noch hinzuzufügen, daß unter den Bekehrten wirklich hier und da sich eine tiefe Reue kundgegeben hat, aber nicht des Gelübdes wegen, sondern darüber, daß sie dieses nicht früher abgelegt, und Jahre lang sich selbst um ihr Glück gebracht haben.

Mit besonderer Aufmerksamkeit habe ich zu beobachten und auch von Andern zu erfahren gesucht, welche Wirkungen das plötzliche Unterlassen des Branntweintrinkens in dem Gesundheitszustande wahrer Säufer hervorgebracht habe, besonders solcher, deren feste Nahrung fast allein oder hauptsächlich aus Kartoffeln bestand. Welche Besorgniß ich in dieser Beziehung früher gehegt, ist oben schon angedeutet worden; sie schien um so gerechter zu sein bei Menschen, die, auf eine völlig reizlose Kost beschränkt, im Branntwein die einzige Würze ihres Lebens fanden, und diese von Jugend auf als ein nothwendiges Bedürfniß sich angewöhnt hatten. Vor einem Jahre halte ich noch nicht zu widersprechen gewagt, wenn ein Mann von ärztlicher Erfahrung mit der Prognose hervorgetreten wäre,