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„Wie sollte ich etwas fälschlich behaupten, das sich jederzeit nachprüfen läßt?!“

„Mein Gott … – mein Kind … sollte leben?!“ Und Hoffnung erwachte … Hoffnung keimte auf in dieser kühlen Frühlingsnacht … Die Hände hatte Gertrud Deickmann unwillkürlich gefaltet …

„Mein Kind … mein Kind …!! Und – das hast du mir verschweigen können, Alexander?! Das?!“

„Hast du dich nicht geweigert, mir das einzige Mittel zu gewähren, das mich wieder aus dem Sumpf der Armut herausheben kann?!“

„Welch eine klägliche Ausrede!!“

Nie war er ihr erbärmlicher vorgekommen als in dieser Minute …

Sie wich zurück …

Schon seine körperliche Nähe war ihr widerwärtig.

Und doch: sie hoffte – – hoffte!!

Flüsterte wieder:

„Wo ist mein Kind?“

„Bei mir …!“

„Ich will es sehen …“

„Bitte … Begleite mich! Hole dir einen Hut … In einer halben Stunde sind wir dort … Beeile dich …“

Sie zauderte noch …

Nur Sekunden … Argwohn warnte sie … Aber – was sollte ihr geschehen?!

Und hastig erklomm sie die Leiter, stieg in das Stübchen empor, schaltete das Licht ein … –

Gleich darauf folgte sie dem Manne, dem sie schon einmal blindlings gefolgt war, hingerissen von dem Ungestüm seines Werbens, geblendet durch das lockende

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)