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Verbitterte, ihnen kräftig die Hand drückte und sie einlud, häufiger bei ihm vorzusprechen … „denn in Ihrem Pavillon dort werden Sie sich kaum heimisch fühlen,“ meinte er.

Worauf der alte Gottlieb Thiemig sehr energisch protestierte: „Oho, Deickmann, – haben Sie denn gesehen, was ich aus dem Pavillon gemacht habe?! Auf dem Boden der Villa stehen genug Möbelstücke herum … Und das beste davon habe ich herausgesucht!“

Auch Hartwich und Schnauke betonten, daß sie „wie die Fürsten“ untergebracht seien …

Man trennte sich in bestem Einvernehmen. Thiemig wanderte seinem Gärtnerhäuschen zu, das am anderen Ende des Parkes lag, und die beiden neuen Gehilfen begaben sich in ihren Pavillon, wo sie jedoch keineswegs daran dachten, etwa schon zu Bett zu gehen …

Hartwich, der größere und schlankere, sagte zu seinem Freunde:

„Wir wollen hier ein für allemal recht leise sprechen, mein Alter … Man kann nie wissen, ob die Tochter Deickmanns, die wir heute abend nur flüchtig zu Gesicht bekamen, nicht etwa Verdacht gegen uns geschöpft hat. Eine Frau mit solcher Vergangenheit pflegt Augen und Hirn anders zu gebrauchen als der Durchschnittsmensch. – Im übrigen bleibt es bei unserer Vereinbarung. Ich übernehme heute nacht die Wache. Du legst dich in Kleidern auf dein Bett. Geschieht etwas, so hole ich dich.“

Dann hatte er in kurzem bei dicht verhängten Fenstern und beim Lichte einer Karbidtischlampe Perücke und falschen Bart gewechselt und auch eine andere Jacke übergezogen.

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/17&oldid=- (Version vom 31.7.2018)