Er rekelte sich im Sessel, gähnte ungeniert … Fügte hinzu:
„Lieber wär’s mir ja, Sie gingen in ein Hotel … Denn so ganz sauber wird es kaum mit der Brosche zugegangen sein …“
Wangorow runzelte die Stirn … Er merkte, wie Samuel Levy es jetzt darauf anlegte, ihn schleunigst loszuwerden … Das Blut schoß ihm in die Wangen … Aber er beherrschte sich …
„Ich nehme mit dem Sofa fürlieb,“ meinte er … „Morgen abend verlasse ich Berlin für immer …“
Levy kniff die listigen Äuglein klein …
„Das Geld werden Sie bald vertan haben, fürchte ich … Sie sollten es in ein sicheres Unternehmen stecken … Ich könnte Ihnen da …“
Wangorows Lachen ließ ihn verstummen …
„Samuelchen, das Unternehmen, an dem ich mich mit diesen Papierlappen beteiligen werde, ist absolut sicher und sehr gewinnbringend!“
Es war ein Lachen des Hohns …
Jetzt glaubte der Fürst über den dicken Levy triumphieren zu können … Noch ein paar Tage, und er würde diesen Schacherer wie einen Hund behandeln …
„Äußerst gewinnbringend,“ betonte er nochmals … „Und deshalb: verkaufen Sie den Stein vorläufig nicht … – auf keinen Fall – in Ihrem eigenen Interesse, Samuelchen!! Heute über … ja über acht Tage werde ich mich hier wieder einfinden, Samuelchen … Und dann zahle ich Ihnen für den Stein der Wangorows das Doppelte …“
Der kleine Dicke spitzte die Ohren …
Sagte jedoch nur:
Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)