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Jene Vergangenheit, die der jetzige Generalkonsul in den Panzertresor seiner Seele eingekapselt hatte …: Liebe – – heimliche Liebe, aussichtslos, heimlich, nur durch Blicke sich verratend, nur niedergehalten von Reinhold Bergner in Rücksicht auf die Eltern, die die Pförtnersleute wohl schätzten, und doch nie deren Tochter als Gattin des einzigen Sohnes aufgenommen hätten …

Reinhold Bergners Lebenstragödie eben …! Tragödie eines Menschen, der auch nicht vergessen konnte, der nicht überwinden konnte, weil er ein Mann von besonderem Charakter war … –

Gertrud bog um die Kulisse ernster dunkler Tannen.

Da lag das Palmenhaus vor ihr …

Vor der offenen Tür stand Bergner, kam ihr entgegen, verbeugte sich, küßte ihr die Hand …

Wenn er sie allein ohne Zeugen sprach, war sie für ihn die Fürstin Wangorow, die Weltdame, die aus der ärmlichen bescheidenen Umwelt des Elternhauses herausgewachsen war …

„Verzeihen Sie, daß ich Sie hierher bemühte, Fürstin,“ sagte er mit der ruhigen Sicherheit des Allgewaltigen der Bergner-Werke … „Ich hatte mir erlaubt, für Sie so etwas Vorsehung zu spielen. Ein Zufall gab mir Kenntnis davon, daß Sie die Beziehungen zu Ihrem Gatten wieder aufgenommen hatten, dem – entschuldigen Sie – ich nicht recht traute …“

Eine heiße Blutwelle war Gertrud ins Gesicht geschossen …

Reinhold Bergner sprach weiter …

„Ich hatte zwei bekannte Detektive beauftragt, den Fürsten zu beobachten. Die beiden neuen Gehilfen

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)