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Worten tastete, die über das Peinliche dieser Szene hinweghelfen sollten …

Gertrud kam ihm zu Hilfe.

Mit ehrlicher Herzlichkeit reichte sie ihm die Hand.

„Herr Bergner, Sie dürfen mir meine etwas schroffe Ablehnung Ihres großmütigen Entschlusses, den Stein zurückzukaufen, nicht verargen … Ich stehe ohnedies schon so tief in Ihrer Schuld … Sie bezahlen die beiden Herren … nur Sie! Denn wie sollte ich wohl die Summen aufbringen, einen Harald Harst …“

Reinhold Bergner fiel ihr ins Wort … Seine Stimme schwankte leicht … Noch immer hielt er der Fürstin Hand in der seinen … Noch immer rann aus diesen lebenswarmen Fingern ein betäubender Strom zu seinem sehnsuchtsvollen Herzen.

Die Fontäne plätscherte …

Ein schwüler Duft exotischer Gewächse erfüllte hier die laue Luft …

„Ich wollte, ich könnte Ihnen alles zu Füßen legen, was ich besitze, Gertrud,“ sagte er tief bewegt. „Ich wünschte, Sie wären frei, ganz frei …! Und – wenn dies einmal geschehen sollte, Gertrud, – darf ich dann hoffen?“

Ihre Augen begegneten seinem werbenden Blick …

In diesen ernsten melancholischen Frauenaugen lag ein unendliches Staunen …

Sie glaubte, sie müsse seine Worte falsch gedeutet haben …

Sie glaubte, daß er diese Worte vielleicht ungeschickt gewählt habe …

Denn – wär’s möglich, daß er im Ernst sich mit dem Gedanken trug, einem Weibe seinen Namen zu

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)