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Schief liegt das Flugzeug, umringt von Buchenschößlingen, Tannen und Pyramidenkaddick …

In der Passagierkabine auf dem einen Bett zwei Männer, die mit schmerzenden Köpfen sich abmühen, ihre Fesseln loszuwerden …

Umsonst sich abmühen …

Gefesselt – nicht geknebelt …

„Ich sagte es ja, mein Alter,“ läßt sich Harst vernehmen, „– ich hatte das Gefühl, daß die Sache schief gehen würde … Wangorow hat uns geradezu raffiniert gefesselt …“

Schraut stöhnt leise …

Sein Schädel ist ein einziger bohrender, stechender Schmerz …

Klatschend schlagen Regentropfen gegen die Fensterchen der Kabine …

Trübes Licht fällt in den schmalen Raum …

Die beiden Freunde liegen still.

Harst sinnt … sinnt …

Aber auch sein erfindungsreicher Kopf findet keinen Ausweg, kein Mittel, diese Stricke zu beseitigen …

Stunde um Stunde verstreicht …

Schraut stöhnt vor Hunger und Durst …

Harst tröstet ihn …

Schwacher Trost, daß jemand zufällig den Doppeldecker finden könnte!!

Schraut meinte denn auch: „Wangorow wird ihn schon irgendwo so gelandet haben, daß diese Hoffnung eitel sein dürfte!“

Dann schlief er vor Erschöpfung ein …

Harst blieb wach …

Sah das Tageslicht mehr und mehr schwinden …

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/71&oldid=- (Version vom 31.7.2018)