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fraglos eine Karte … Vielleicht suchen Sie mir dieselbe hervor …“

Der Förster wunderte sich noch mehr …

Als die Karte ausgebreitet auf dem Tische lag, erklärte Harst wieder:

„Sehen Sie, Herr Hegemeister, unsereiner hat so seine bestimmten Arbeitsmethoden. Die Tatsache, daß Wangorow ausgerechnet hier gelandet ist, läßt mich vermuten, daß er diese Gegend kennt. Vielleicht hat er hier in der Nähe Bekannte, wo er sich verbergen kann. Ein Verbrecher ist unter gewöhnlichen Umständen in einer Großstadt am sichersten. Meidet er die Weltstadt mit ihren zahllosen Schlupfwinkeln, so ist mit ziemlicher Bestimmtheit zu unterstellen, daß er eben anderswo noch leichter verschwinden kann …“

Während er dies sagte, hatte er die Karte genau gemustert.

„Hm – eine sehr einsame Gegend,“ fügte er nun hinzu. „Hier ist das Dorf Kramlaken, und das nächste Städtchen mit Eisenbahnverbindung ist Mohrungen … Wangorow hätte also mit den Juwelen eine Wanderung von fünf Meilen vor sich gehabt, falls er nach Mohrungen wollte. In einem so kleinen Nest wäre er zweifellos aufgefallen, und der Gefahr, von einem Landjäger angehalten und nach Woher und Wohin und nach Papieren befragt zu werden, hätte er sich kaum ausgesetzt. Ich behaupte, daß er im Dorfe Kramlaken Bekannte hat …“

Der Hegemeister schüttelte den grauen verwitterten Kopf …

„Kramlaken ist ein ärmliches Dorf, Herr Harst …“

„Aber adlige Gutsbesitzer wird’s doch in der Nähe

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/74&oldid=- (Version vom 31.7.2018)