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– draußen in Dahlem, wo der Generalkonsul seinen Schwiegereltern ein Grundstück mit altem Garten und einem behaglichen Häuschen gekauft hatte, während Gertrud für die Inneneinrichtung sorgen durfte.

Warmer, windstiller Herbsttag …

Großvater Deickmann saß auf der Veranda und las seiner Enkelin, die andächtig auf seinen Knien hockte, die rührselige Geschichte von Onkel Toms Hütte vor.

Wera weilte seit einer Woche bei den Großeltern, damit Bergner und Gertrud ihr junges Eheglück ungestört genießen konnten.

Mutter Deickmann trat jetzt aus dem Hause und schaute nach dem am Türrahmen hängenden Thermometer …

„Fünfzehn Grad, Vater … Ich denke, ich kann den Kaffeetisch noch hier draußen decken …“

„Und ob!“ nickte Deickmann vergnügt … „Wir haben heute genau so ’nen schönen Oktobertag wie vor acht Tagen, wie bei der Hochzeit … – Beeil’ dich nur, Mutter … Es ist gleich halb vier … Und die Kinder werden pünktlich sein … Der Herr Generalk…“ – er hüstelte … verbesserte sich – „der Reinhold war allemal für die Pünktlichkeit …“

Und er klappte das Buch zu …

„Wir müssen aufhören, Weruschka … Morgen Fortsetzung … Nun zieh’ dir mal noch fix das helle Kleid an, kleiner Racker … – aber fix! Du hast dich vorhin an der Pumpe wieder fein zugerichtet, du kleiner Unband …!!“

Weruschka flitze schon ins Haus …

Und Deickmann meinte lachend:

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/95&oldid=- (Version vom 31.7.2018)