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Zwölftes Kapitel.
Schiffsbrand. – Die „Black Queen“. – Wie der „Wolf“ verloren ging. – Die „Virginia“ zu rechter Zeit. – Warum Don Manuel fast wahnsinnig wurde. – „Jetzt haben wir ihn!“ – Die „Black Queen“ genommen. – Das Ende Guerlins und Riberas. – Erfülltes Sehnen.

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang verabschiedeten wir uns durch Flaggengrüße von dem „Vampyr“ und verließen den Kongo zu einer längeren Kreuzfahrt in westlicher Richtung.

Die folgenden beiden Monate verstrichen ereignislos und langweilig, da wir während der ganzen Zeit kein Land anliefen und auch keinem Fahrzeug begegneten, das uns Aufmerksamkeit abgewinnen konnte. Am Ende des zweiten Monats – wir befanden uns unter 4° Südbreite und 5° Ostlänge und steuerten vor einer leichten, unstetigen Brise wieder dem Kongo zu – meldete kurz vor der Mittagszeit der Mann auf dem Ausguck zwei Fahrzeuge, die in Lee von uns beigedreht und dicht beiander lagen, das eine ein Vollschiff, das andre eine Brigg; genaueres war nicht zu erkennen, weil ihre Toppen nur bis zu den Bramrahen über die Horizontlinie emporragten.

Kapitän Vernon ließ auf die Fremden abhalten; der Umstand, daß sie so nahe zusammenlagen, erschien ihm mit Recht verdächtig.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/153&oldid=- (Version vom 31.7.2018)