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kleinen Kreis stets angenehm sein. Es ist eine Pflicht jedes Herrn, auch ohne dazu aufgefordert zu sein, dafür zu sorgen, daß man selbst, sowie alle Herumsitzenden, stets ein gefülltes Glas vor sich habe; doch beachte man, welches Glas für den betreffenden Wein bestimmt ist; da es sich beim Selbsteinschenken meistens nur um Tischweine handelt, so muß man vermeiden, die feineren Gläser, die für bessere Weine aufgehoben sind, zu benutzen. Man muß sich nicht erst vom Hausherrn nötigen zu lassen, sich wieder einzuschenken. Aber auch hierbei muß man in besonderer Weise aufmerksam sein; es kann wohl vorkommen, daß der Herr und die Frau vom Haus, durch irgend welche Gespräche beschäftigt, nicht darauf achten, daß eine Flasche Wein leer getrunken und durch eine neue zu ersetzen ist, und daß das Mädchen oder der Diener nicht eingelernt sind, solchem Mangel unaufgefordert abzuhelfen; bemerkt man dies, oder hat man die Empfindung, daß es vielleicht ein wenig sparsam mit dem Wein überhaupt zugeht, so vermeide man es, sein Glas leer zu trinken und den Hausherrn in die Notwendigkeit zu versetzen, eine neue Flasche bringen zu lassen; ja, selbst eine Behauptung, man tränke stets zum Essen so gut wie gar nichts, oder eine ähnliche,

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/119&oldid=- (Version vom 31.7.2018)