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Es versteht sich von selbst, daß bei kleineren, intimeren Gesellschaften meist ein ungezwungenerer Ton herrschen wird, als bei einem großen Diner, und daß auch die Verpflegung weit einfacher sein wird. Bei solchen Gelegenheiten würde man natürlich auch wieder anstoßen, wollte man sich so feierlich und förmlich benehmen, wie man dies in einer großen Gesellschaft thut, in der man vielleicht zum erstenmal verweilt. Wie man sich zu geben hat, das muß natürlich dem Gefühl jedes einzelnen überlassen bleiben, aber auch hier empfiehlt es sich, ebenso wie schon anläßlich der Besuche gesagt wurde, lieber etwas zu bescheiden und zurückhaltend zu sein, als diese guten Eigenschaften zu wenig zur Schau zu tragen. Bemerkt man, daß es gewünscht wird, daß man sich mehr gehen läßt, „ungenierter“ ist, so kann man dies immer leichter thun: viel schwerer ist es, wenn man gleich anfangs einen zu freien Ton angeschlagen hat und nun wieder zurückgehen muß, da man merkt, daß man damit anstößt.

Ist bei einem Ball oder einer Tanzgesellschaft nur ein Büffett aufgestellt, so hat der Herr die angenehme Aufgabe, nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Dame sorgen zu dürfen. In der Regel wird man diese Art, seine Gäste

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/123&oldid=- (Version vom 31.7.2018)