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Gesellschaft kann nur froh sein, wenn Braut und Bräutigam nicht noch fordern, daß auch sie unausgesetzt teilnehme an dem himmlischen Glück, das den andern im Grund doch wohl nicht so interessant erscheint, als ihnen selbst. Es ist natürlich nicht möglich und würde auch nicht in den Rahmen des vorliegenden Buches passen, über das Verhalten bei einer Verlobung, die Vorbereitungen zu dem verhängnisvollen Schritt, die Wege, die Auserwählte des Herzens näher kennen zu lernen, u. s. w. irgend welche Regeln zu geben. Nur auf allgemeineres möge hingewiesen werden, was überall und unter allen Umständen als Vorschrift aufrecht zu halten ist.

Ehe man nur überhaupt daran denkt, sich ernstlich für jemand zu interessieren, und vor allem, ehe noch das Herz die Gewalt über den Verstand gewonnen hat, überlege man den beabsichtigten Schritt gründlich und von allen Seiten. Man lasse nicht den Wunsch den Vater des Gedankens sein und ziehe alle Möglichkeiten in Betracht, die eintreten können, nicht nur in materieller, sondern auch in geistiger Hinsicht; man prüfe sich unparteiisch, ob man sich auch den vielen Zufällen gewachsen fühlen wird, die einem begegnen können und werden,

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/138&oldid=- (Version vom 31.7.2018)