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Gespräch, im Verlauf dessen man gezwungen sein könnte, sich derselben zu bedienen, ehe man sich – blamiert. Die beste Meinung, die man von jemand hat, kann durch den einfachen Ausspruch, daß etwas mir nichts angeht, anstatt mich, oder durch einen einzigen ähnlichen Satz so gründlich ins Wanken gebracht werden, daß es der größten Mühe bedarf, seinen guten Ruf wiederherzustellen; vergessen wird man es aber dem Betreffenden nie, daß er einmal unrichtig gesprochen und dadurch bewiesen hat, daß er nicht einmal seine Muttersprache beherrscht. Ferner aber ist man dadurch, daß man sorglich aufpassen muß, um nichts Falsches zu sagen, im Gespräch stets gehindert und kann keine Unterhaltung führen, die den Geist nur etwas mehr in Anspruch nimmt. Um nun aber diesen Fehler zu vermeiden, verfallen viele in eine Sprechweise, wie man sie sich oft nicht unnatürlicher denken kann, und zeigen dadurch erst recht, wie wenig ihnen ihre Muttersprache geläufig ist. Wenn auch später über den Dialekt gesagt ist, daß man sich desselben, sofern er nur mäßig zu Tage tritt, nicht zu schämen braucht, so soll doch hier schon vor allen mundartlichen Eigentümlichkeiten gewarnt werden, die grammatikalisch oder stilistisch

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/203&oldid=- (Version vom 31.7.2018)