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darauf, seinen Hut nicht zu vergessen, geht gerade auf die Thür zu, wendet sich noch einmal um, verbeugt sich noch einmal und verläßt das Zimmer, ohne den Anwesenden den Rücken zuzudrehen. Das ist wieder eine schwierige Sache, wenn man nicht stolpern oder anstoßen will, gehört aber unerläßlich zum guten Ton.

Auf dem Vorsaal kleidet man sich möglichst schnell an und verläßt die Wohnung. Sich gleich vor der Thür eine Zigarre anzuzünden ist höchst unpassend, ebenso vielleicht schon auf der Treppe die Handschuhe auszuziehen oder es sich sonst auf irgend welche Weise bequem zu machen. Mancher hat die Gewohnheit, in solchen Fällen eine beliebige Redensart vor sich hin zu sagen, wie: „So, das wäre abgemacht“, oder „Das habe ich sehr hübsch gemacht“, oder „Dieses war der erste Streich“ u. a. m., das gewöhne man sich aber gründlich ab. Auch Treppen haben Ohren, und manchmal sind Vorsaalfenster an Orten, wo man sie gar nicht vermutet, und sich vor den Dienstboten des Hauses lächerlich zu machen, ist beinahe ebenso schlimm, als vor der Herrschaft.

Antrittsbesuche hat ein junger Mann außer bei den Familien, an welche er empfohlen ist, bei allen denjenigen Personen zu machen, mit welchen

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)