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Hausfrau z. B. einen bestimmten Tag in der Woche fest, an welchem sie sicher zu Hause und eingerichtet ist, Bekannte und Freunde bei sich empfangen und bewirten zu können. Sie teilt dies allen, unter der Aufforderung, sie an solchen Tagen zu besuchen, mit; das gilt dann als eine immerwährende Einladung, so daß man keinen Umstand zu nehmen braucht, nun auch unaufgefordert hinzugehen. Man weiß, daß man willkommen ist, am Nachmittag eine Tasse Kaffee oder sonstige Erfrischung, am Abend ein einfaches Abendessen erhalten wird und in anregender Unterhaltung einige Zeit verplaudern kann. Am Nachmittag wird man nur kürzere Zeit verweilen, wer aber erst später kommt, von dem nimmt man an, daß er den ganzen Abend bleibt. Im Anfang ist es für die Hausfrau vielleicht etwas umständlich, so aufs ungewisse sich einzurichten, ehe sie weiß, wie viele Personen sie wohl erwarten darf, aber bald wird sich auch hier bei den Besuchern eine gewisse Regelmäßigkeit bilden, und ein großartiges Souper kann keiner erwarten und beanspruchen, wenn er zu einem gemütlichen Plauderstündchen zu Besuch kommt. Auch hierzu geht man weder im Frack, noch im schwarzen Rock.

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/81&oldid=- (Version vom 31.7.2018)