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eine Flasche erreichen kann. Gewöhnlicherer Tischwein wird oft in geschliffenen Glasflaschen auf die Tafel gestellt, doch setzt das eigentlich immer voraus, daß man denselben direkt aus dem Faß im Keller und nicht erst aus sonstigen Flaschen umgegossen hat. Unter jede Flasche gehört ein Untersetzer aus Silber, Porzellan oder dergleichen. Bessere Weine werden in der Regel vom Diener oder Mädchen immer wieder eingeschenkt, wobei es gebräuchlich ist, jedem einzelnen Gast den Namen der Sorte mit leiser Stimme zu nennen. Gibt man nach der Suppe einen besonders starken oder feinen Wein, so wird derselbe in kleinen Gläsern, bereits eingeschenkt, serviert. Das Eingießen von Champagner erfordert eine gewisse Fertigkeit, und wer darauf hält, daß es beim Servieren bei Tisch nach den Regeln des gutes Tones hergeht, der sollte nicht die Mühe und die Kosten scheuen, vorher die Bedienung praktisch einzulernen. Getränke werden stets, entgegen dem Servieren, von der rechten Seite her eingeschenkt. Außer Wein muß aber auf jedem Tisch auch Wasser oder Mineralwasser in genügender Menge vorhanden sein; nicht etwa nur eine Flasche, die vielleicht noch überdies niemand erreichen kann, sondern überall,

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/95&oldid=- (Version vom 31.7.2018)