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unserer schwimmenden Festung, angriff. Ich erbot mich, als Kundschafter die Umgegend des Sees abzusuchen und festzustellen, ob noch mehr Apachen nahten. Ich wäre dem anrückenden Trupp auch in die Hände gefallen, wenn der Häuptling mich nicht im letzten Augenblick gerettet hätte.“

Er schwieg erschöpft.

Da meldete sich Tim Brax wieder von der Spitze des Hügels.

„He – Mr. Felsenherz, ich werde Euch an einem Lasso einen Trank hinablassen, den Ihr dem kleinen Burschen eingeben sollt, damit er das Wundfieber leichter übersteht.“

Wirklich kam denn auch an einen Lederriemen eine Flasche herab, und Felsenherz zögerte nicht, von deren Inhalt den Knaben trinken zu lassen.

Dann rief er Brax zu:

„Hört mal, Tim Brax, weshalb wollt Ihr uns eigentlich zwingen, hier unten auszuharren?! Es ist wenig kameradschaftlich von Euch, daß Ihr –“

„Spart Eure Worte,“ unterbrach Watsipao ihn. „Wir raten Euch, recht bald Eure Flucht fortzusetzen. Der neue Tag zieht schon herauf. Seht zu, daß Ihr an den See hinabgelangt. Die Apachen sind durch unsere Schüsse nach Norden verscheucht worden. Der Weg nach Süden ist offen.“

Chokariga, der bisher am Westrande der Büsche Wache gestanden hatte, glitt jetzt lautlos herbei.

„Das Bleichgesicht rät das Richtige,“ sagte er zu Felsenherz. „Mein Bruder mag seinem Fuchs die Kugel aus dem Schenkel schneiden. Ich werde einen Verband herstellen.“

Das kluge Tier ließ ohne Widerstand die kleine Operation vornehmen. Die Kugel saß dicht unter

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der kleine Kundschafter. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_kleine_Kundschafter.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)