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Sie schienen zu beraten, ob sie einen offenen Angriff wagen sollten.

Da entschlossen die Westmänner sich zu einem kecken Streich. Hastig tauschten sie ein paar Worte aus, schwangen sich dann auf ihre Pferde und jagten nach rechts dem Seegestade zu. Zwar lahmte Felsenherz’ Fuchs bei den ersten Sprüngen so stark, daß der Trapper damit rechnete, sein braves Tier würde zusammenbrechen. Aber der edle Fuchs, der die beste indianische Dressur besaß, mochte ahnen, daß es hier galt, das Letzte herzugeben. Mit jedem Galoppsprung legte sich die Unsicherheit seiner Bewegungen, und bevor die Apachen sich noch recht von ihrer Überraschung erholt hatten, trieben die Freunde ihre Pferde bereits in das Wasser hinein. Hoch spritzte die klare Flut unter den wuchtigen Pferdeleibern auf. Der sandige Seeboden fiel so steil ab, daß die Tiere sehr bald schwimmen mußten.

Der schwarze Panther ließ sich aus dem Sattel gleiten, da sein Rappe die doppelte Last seines Herrn und des verwundeten Knaben nicht getragen hätte. Er schwamm neben dem Rappen her. Seine Büchse hatte er am Sattelknopf befestigt, damit er sie vor Nässe schützte.

Die Rothäute jagten herbei und eröffneten nun ein unregelmäßiges Feuer auf die Fliehenden. Kugeln und Pfeile zischten ins Wasser, waren aber überraschend schlecht gezielt.

Das Flachboot trieb wie vorhin mit einer leichten Strömung nach Westen weiter.

Felsenherz der jetzt die Brustwehren genauer beobachten konnte, wunderte sich, daß die Ansiedler ihnen nicht zu Hilfe kamen.

Jetzt erst stieg ein ungewisser Verdacht in ihm

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der kleine Kundschafter. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_kleine_Kundschafter.pdf/17&oldid=- (Version vom 7.6.2021)