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Im selben Augenblick, als das schwerfällige Fahrzeug nahe genug gekommen, um mit dem Geschütz in den Kampf eingreifen zu können, erhoben die Apachen ein helles Triumphgeschrei, da es ihnen soeben geglückt war, den Palisadenzaun, der von der Sonne vollkommen ausgedörrt war, an mehreren Stellen in Brand zu setzen und einzelne Pfähle einzureißen. Durch zwei dieser offenen Stellen stürmten jetzt die Rothäute unter Führung ihres durch Felsenherz’ und Chokarigas Flucht noch mehr zur Mordgier entflammten Oberhäuptlings hinein und auf die große Blockhütte zu, in die der kleine Rest der Verteidiger sich zurückgezogen hatte. Eine dieser offenen Stellen der Umzäunung lag so, daß Felsenherz vom Dache der Deckhütte gerade hineinschauen konnte. Auf dem Hofe des Beratungshauses wimmelte es von Apachen. Der blonde Trapper zielte kurz, schob das Geschütz in die nötige Richtung und feuerte es ab. Die Wirkung war furchtbar. Nicht weniger als zwanzig Apachen wurden niedergemäht. Die anderen, obwohl noch gegen hundert Krieger, flohen sofort in die Wälder der Insel und suchten auf Flößen und Kanoes das Ufer des Sees zu erreichen. Hierbei wurden sie jedoch abermals von dem Flachboot aus so wirksam beschossen, daß sie die Hälfte ihrer Krieger verloren und froh sein mußten, mit ihren Pferden das Weite suchen zu können.

Von den Männern der Ansiedlung lebten nur noch sechs, von den Frauen fünf. Alle übrigen waren bei der Verteidigung ihrer neuen Heimat gefallen.

Da die Überlebenden damit rechnen mußten, daß die Apachen sehr bald mit Verstärkung zurückkehren würden, um die erlittene Schlappe wettzumachen, nahmen sie des Komanchenhäuptlings Angebot gern an, der ihnen im Jagdgebiet seines Stammes einen Platz ihrer Niederlassung anweisen wollte. Dort fanden

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der kleine Kundschafter. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_kleine_Kundschafter.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)