Seite:Der letzte Höhlenmensch.pdf/35

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zwei von ihnen umschlugen, und ein unbeschreibliches Durcheinander entstand.

Schnell hatte Richard Gewehr und Revolver wieder geladen. Er stand noch immer auf der Galerie, doch er hatte nichts mehr zu fürchten. Niemand spannte mehr den Bogen nach ihm, während Maka in die Reihen der Vernichter ihres Gottes Pfeil auf Pfeil mit tödlicher Sicherheit absandte.

Doch da legte jener hochgewachsene Häuptling einen Pfeil auf ihn an. Sofort berührte Richard den Stecher, ein Feuerstrom drang aus dem Gewehr und mit zerschmetterter Stirn brach der Mann zusammen.

Nun gab es kein Halten mehr, bis alle Farken wieder das Ufer erreicht hatten. Aber wenn auch die Bestürzung eine große war, so wurden doch auch jetzt noch drohende Fäuste nach dem Pfahlbau geschüttelt.

Mit gespannter Aufmerksamkeit beobachten Richard und Maka die Vorgänge am Ufer. Bald wurde ihnen klar, was man dort beabsichtigte; man bereitete einen regelrechten Angriff vor, und zwar hielten diesmal alle Krieger, die in die Boote stiegen, große Schilde vor sich.

„Oho, Ihr glaubt wohl, ich habe Euch vorhin nur treffen können, weil Ihr Euch nicht mit Schilden decktet?“ sagte Richard, das Gewehr in Anschlag bringend. „Nein, ich glaube nicht, daß der Bronzeschild, der gar nicht so schwer zu sein scheint, einer Spitzkugel widersteht, und Ihr braucht nicht erst heranzurudern, damit ich Euch das beweisen kann.“

Er zielte auf einen noch am Ufer stehenden Mann, der am Arm einen Schild trug, und sofort nach dem Knall brach dieser zusammen. Wieder entstand eine unbeschreibliche Aufregung, die schon abgesandten Boote ruderten eiligst zurück, und auch die anderen entfernten sich hastig vom Ufer, um erst in einiger Entfernung wieder Halt zu machen. Die weite Tragkraft dieser unsichtbaren Pfeile mußte ja diese Naturmenschen in furchtbare Bestürzung versetzen.

„Siehst Du, Maka, wir sind doch Herren der Situation,“

Empfohlene Zitierweise:
Robert Kraft: Der letzte Höhlenmensch. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_letzte_H%C3%B6hlenmensch.pdf/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)