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„Schäfers Zwergenheim“ gefunden … – Ich denke also, es lohnt schon, dort hinauszufahren …“

Wir fuhren … Straßenbahn bis zum Henriettenplatz in Halensee, gingen zu Fuß über die Brücke und bogen dann rechts in die Bornimer Straße ein, wo sich der Zugang zu den Bureaus des vornehmen „Rummels“ befindet …

Im Bureau redete nur Harst …

Ob noch Platz für eine Bude sei … Wir wollten uns als Schnellzeichner bewundern lassen – und so weiter …

Der Herr im Bureau lachte uns aus …

„Alles besetzt … Und Schnellzeichner?! Noch besser!!“

Harst zog ein enttäuschtes Gesicht …

Ob wir uns denn wenigstens mal den Park anschauen dürften? Wir seien extra aus Frankfurt a. O. herübergekommen …

Wir durften …

Schlenderten überall umher …

In der großen Halle war die Zwergenstadt bereits aufgebaut …

Und die winzigen Menschlein hausten hier schon jetzt in ihren Miniaturgebäuden …

Da war es denn nicht weiter schwer, den Gesuchten herauszufinden …

Harst hat ja für solche Fälle dank seiner unerschöpflichen Phantasie stets einen „Trick“ bereit …

Wir freundeten uns als „Kollegen vom Varieté“ mit den kleinen Herrschaften an, und Harald bat, ob er nicht, da er nebenbei auch mal für Zeitungen schreibe, genaueres über die Größenverhältnisse der Liliputaner feststellen dürfe: Hand- und Fußlänge – und so weiter … Solch’ ein Artikel sei doch auch gleichzeitig eine gute Reklame …

So maß er denn Händchen und Füßchen, diktierte mir Namen und Straße, und konnte so in aller Bequemlichkeit Herrn Siegfried Orlik mit den Gummiabsätzen ermitteln …

Es stimmte: Orliks Schuhabsätze waren fraglos die richtigen!!

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der rätselhafte Gast. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_r%C3%A4tselhafte_Gast.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)