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Gentlemen … Es können ja nur die Brüder Salnavoor sein.

Englische Worte drohen …

Eine Stimme, der man es anhört, daß es bitterer Ernst ist.

Und dazu noch Pistolen – die infamste Art von Waffen: Luftdruckpistolen modernster Art, – die keinen Lärm machen.

Schlimme Situation für uns …

Jede verdächtige Bewegung wird durch eine Kugel bestraft, – so droht die englische Stimme abermals …

Trotz alledem: Harald schwebt über der peinlichen Lage, meint trocken:

„Mylord, Ihre Matrosen erzählten Ihnen von den beiden ungeschickten Ruderern … Und Sie, Mylord, waren mißtrauischer als Ihre Leute … – Nun gut: was wünschen Sie von uns?“

„Und das fragen Sie noch!!“ zischte Seine Lordschaft förmlich haßsprühend … „Das fragen Sie, der doch …“

„Verzeihung, Mylord … Ich glaube, Sie befinden sich in einem argen Irrtum, was unsere Personen betrifft …“ Auch er bediente sich der englischen Sprache, und er markierte weiter Mr. Howard Hasting und gab seinem Englisch den nötigen amerikanischen Akzent …

„Irrtum?!“ Der Lord lachte schneidend. „Zum letzten Male fordere ich Sie auf: Was haben Sie mit Lydia angestellt, Sie brutales Ungeheuer …!! Wo ist Lydia?! Keine Ausflüchte!! Eine klare Antwort …! Oder – bei Gott – man findet hier morgen früh zwei … tote Schurken!“

Harald blieb vollkommen ruhig …

„Mylord, gewiß kann ich Ihnen sagen, was aus Ihrer Schwester geworden … Mein Name ist Harald Harst … Ich bin der deutsche Privatdetektiv Harst, bin durch eine Verkettung besonderer Umstände mit dem Fall des rätselhaften Gastes betraut worden …“

Und – er löste den falschen Bart vom Gesicht, nahm die Perücke ab …

„Bitte, Mylord, so sehe ich in „Zivil“ aus …!“

Seine Lordschaft ließ die Pistole sinken …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der rätselhafte Gast. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_r%C3%A4tselhafte_Gast.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)