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ging und stand, zu ihrer Tante zu begeben und dort vorläufig zu bleiben. „Nehmen Sie ein Taxameterauto, gnädige Frau, – – sofort! Ich öffne Ihnen hier die Seitentür des Parkgitters … Vertrauen Sie auf uns, vielleicht verläuft alles noch besser, als Sie es je zu hoffen wagten …“




4. Kapitel.
Ist Lüning der weiße Maulwurf?

Wir schritten der Villa zu. Harst ging mit tief gesenktem Kopf. Was ihn beschäftigte, wußte ich nicht. Ich selbst glaubte an Lünings Geisteskrankheit nicht, es mußten andere Gründe für seinen plötzlichen Sinneswechsel vorhanden sein.

Am Haupteingang lehnte der eine Kriminalbeamte. „Der Generaldirektor hat soeben sein Frühstück verlangt“, teilte er uns mit. „Besucher weist er ab … Herr Kommissar Dwars ist in der Vorhalle und verhört nochmals das Personal.“

Dwars begrüßte uns höflich. „Sie werden bei Lüning kein Glück haben, meine Herren … Er verschanzt sich hinter den Anordnungen des Hausarztes: Keine Aufregungen! – Haben Sie Neues herausgefunden?“ – Wir standen in einer Ecke, Dwars hatte soeben die Köchin vernommen und winkte ihr nun zu, daß sie gehen könne.

„Einen Augenblick“, sagte Harst … „Herr Lüning stellte an Ihre Kochkunst wohl sehr hohe Anforderungen?“

Die blitzsaubere Köchin erwiderte schlicht: „Mehr der Menge als der Güte nach, Herr Harst …“

„Danke …“ – Die Köchin verschwand.

Dwars warf Harald einen prüfenden Blick zu. „Ich glaube“, meinte er leise, „wir sind auf derselben Fährte, Herr Harst …“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der weiße Maulwurf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1932, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_wei%C3%9Fe_Maulwurf.pdf/55&oldid=- (Version vom 31.7.2018)