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|68| RUPRECHT.
 Was ich aufzubringen?

WALTER.
Er ja, er soll den Hergang jetzt erzählen.

RUPRECHT.
Mein Seel’, wenn man zu Wort mich kommen ließe.

WALTER.
S' ist in der That, Herr Richter, nicht zu dulden.

RUPRECHT.
Glock zehn Uhr mogt’ es etwa sein zu Nacht, –
Und warm, just diese Nacht des Januars
Wie Mai, als ich zum Vater sage: Vater!
Ich will ein Bissel noch zur Eve gehn.
Denn heuren wollt’ ich sie, das müßt ihr wissen,
Ein rüstig Mädel ist’s, ich hab’s beim Erndten
Gesehn, wo Alles von der Faust ihr ging,
Und ihr das Heu man flog, als wie gemaus’t.
Das sagt’ ich: willst du? Und sie sagte: ach!
Was du da gakelst. Und nachher sagt’ sie, ja.

ADAM.
Bleib er bei seiner Sache. Gakeln! Was!
Ich sagte, willst du? Und sie sagte, ja.

RUPRECHT.
Ja, meiner Treu, Herr Richter.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_075.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)