WALTER. (drohend).
Frau Marthe!
ADAM.
He! Der Büttel! –
Schmeißt sie heraus dort, die verwünschte Vettel!
Warum soll’s Ruprecht just gewesen sein.
Hat sie das Licht dabei gehalten, was?
Die Jungfer, denk’ ich, wird es wissen müssen:
Ich bin ein Schelm, wenn’s nicht der Lebrecht war.
FRAU MARTHE.
War es der Lebrecht etwa? War’s der Lebrecht?
ADAM.
Sprich, Evchen, war’s der Lebrecht nicht, mein Herzchen?
|90| EVE.
Er Unverschämter, er! Er Niederträcht’ger!
Wie kann er sagen, daß es Lebrecht –
WALTER.
Jungfer!
Was untersteht sie sich? Ist das mir der
Respekt, den sie dem Richter schuldig ist?
EVE.
Ei, was! Der Richter dort! Werth, selbst vor dem
Gericht, ein armer Sünder, dazustehn –
– Er, der wohl besser weiß, wer es gewesen!
(sich zum Dorfrichter wendend:)
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)