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ADAM.
Warum sperrt’st du nicht die Augen auf? – Stoßt an!

RUPRECHT.
Die Augen auf! Ich hatt’ sie aufgesperrt.
Der Satan warf sie mir voll Sand.

ADAM (in den Bart).
 Voll Sand, ja!
Warum sperrt’st du deine großen Augen auf.
– Hier. Was wir lieben, gnäd’ger Herr! Stoßt an!

|114| WALTER.
– Was recht und gut und treu ist, Richter Adam!
     (sie trinken).

ADAM.
Nun denn, zum Schluß jetzt, wenns gefällig ist.
     (er schenkt ein).

WALTER.
Ihr seid zuweilen bei Frau Marthe wohl,
Herr Richter Adam. Sagt mir doch,
Wer, außer Ruprecht, geht dort aus und ein.

ADAM.
Nicht allzuoft, gestrenger Herr, verzeiht.
Wer aus und eingeht, kann ich euch nicht sagen.

WALTER.
Wie? Solltet ihr die Wittwe nicht zuweilen

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_122.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)