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Von eurem seel’gen Freund besuchen?

ADAM.
Nein, in der That, sehr selten nur.

WALTER.
 Frau Marthe!
Habt ihr’s mit Richter Adam hier verdorben?
Er sagt, er spräche nicht mehr bei euch ein?

FRAU MARTHE.
Hm! Gnäd’ger Herr, verdorben? Das just nicht.
Ich denk er nennt mein guter Freund sich noch.
Doch daß ich oft in meinem Haus’ ihn sähe,
|115| Das vom Herrn Vetter kann ich just nicht rühmen.
Neun Wochen sind’s, daß er’s zuletzt betrat,
Und auch nur da noch im Vorübergehn.

WALTER.
Wie sagt ihr?

FRAU MARTHE.
 Was?

WALTER.
 Neun Wochen wären’s –?

FRAU MARTHE.
 Neun,
Ja – Donnerstag sind’s zehn. Er bat sich Saamen
Bei mir, von Nelken und Aurikeln aus.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_123.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)