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FRAU MARTHE.
Das sag’ ich auch. Wo wird der Herr Dorfrichter –

ADAM.
Ach, was! Ich!

WALTER.
 Macht’, sag’ ich, gleich ein Ende.

FRAU BRIGITTE.
Den einz’gen Skrupel nur, ihr würd’gen Herrn,
Macht, dünkt mich, dieser feierliche Schmuck!

ADAM.
Was für ein feierlicher –?

FRAU BRIGITTE.
 Hier, die Perücke!
Wer sah den Teufel je in solcher Tracht?
Ein Bau, gethürmter, strotzender von Talg,
Als eines Domdechanten auf der Kanzel!

|133| ADAM.
Wir wissen hier zu Land nur unvollkommen,
Was in der Hölle Mod’ ist, Frau Brigitte!
Man sagt, gewöhnlich trägt er eignes Haar.
Doch auf der Erde, bin ich überzeugt,
Wirft er in die Perücke sich, um sich
Den Honoratioren beizumischen.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_142.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)