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d. Systematisches Landrecht.

Es sucht die Artikel des Landrechts nach gewissen Hauptrubriken zu ordnen. Zunächst ist die Eintheilung in 3 Bücher beibehalten, worüber ein Prolog sagt: dat erste boc is van erve, dat andere van vrede broke, dat dridde van gericht. Die Bücher zerfallen in Abschnitte, deren Inhalt in den Rubriken der einzelnen Bücher angegeben wird, z. B.: dat erste bok van der sibbe, van erve, van herewede, van gerade, van liftucht, van musdele — — van tegeden. Zu jedem Abschnitte gehört eine Reihe von Artikeln, bei denen die Stelle, die sie in der gewöhnlichen Recension einnehmen, bemerkt ist.

Geht die rhythmische Vorrede mit dem Beginn „Gott hat die Sachsen“ voran; ist am Schlusse das Stück „von der Herren Geburt“ angehängt; mit welchen Artt. des gewöhnlichen Ssp. beginnen und schliessen die einzelnen Bücher? Vgl. Wilda, Rhein. Museum VII. S. 281, 293.

Die Hdschr. 83, 314 und der Druck v. 1516 im Anfange, geben nach dieser Eintheilung die Rubriken der einzelnen Abschnitte und dann die Artikel an, welche in jedem der drei gewöhnlichen Bücher zu jedem Abschnitte gehören.

Eine andere systematische Bearbeitung des s. Landrechts in 7 Abtheilungen mit einigen Zuthaten aus Brandenburger Gewohnheiten, welche im Berliner Stadtbuche das dritte gesette bildet, war wohl lediglich für Berlin bestimmt, s. Fidicin, hist. dipl. Beiträge zur Gesch. v. Berlin Thl. I. 1837.

e. Breslauer Landrecht

d. i. eine schlesische Recension des sächs. Landrechts, hie und da geändert und mit 13 (14) Capiteln a. E. vermehrt, um als Recht für Land und Stadt Breslau zu gelten, beschrieben von Gaupp unter dem Namen Schlesisches Landrecht in dem gleichnamigen Werke 1828.

Beginn: Nota königk Johannes rex Bohemie hot Anno Domini 1346 off Valenti czu Proge eyn Privilegium gegeben (Gaupp 51); Register; das Landrecht in 364 Capiteln, das letzte: Wirt uff eynen man gelt irvordirt — — so sal man im me phandis helffin.

Steht noch voran eine Notiz über die Redactoren: Herr Frantzeke von Borssnitz etc.; ist noch ein Cap. (365) angefügt: der jude sal gekart sin kegin deme ofgange der sonnen etc.? Ist im Text eine merkliche Abweichung von der bei Gaupp gegebenen Collation mit dem Ssp., namentlich, kommt im Cap. 256 vor: in

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Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_016.jpg&oldid=- (Version vom 4.12.2016)