Seite:Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 025.jpg

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Zu A gehören die Drucke von 1516 (nachgedruckt in Ludovici's Anh. zum Lehnsprocess 1718, 1750) und 1517. Der in den Hdss. stets niederdeutsche Text beginnt Sint (wente) en gerichte wert van dren personen. Von den 49 oder 50 Capp. handeln 1 — 4 von den Personen im Gericht, 5 von den Klagen überhaupt, 6 — 27 von den bürgerlichen, 28 — 35 von den peinlichen, 36 — 47 von den vermischten Klagen, 48 vom Urtheilmahnen, 49 vom Urtheilschelten unter Königsbann, 50 vom U. in der Mark, schliessend er he des afgedreven werde met rechte. So vintme he ne moge. Ausserdem fragt sich: Steht zwischen Cap. (21) Bistu (Sittestu) uppe pachtgude und Cap. (22) Clage up eygen di kumpt noch eins Also N hir bescheiden is, oder steht es schon nach Cap. (20) Spricket dyn broder, oder fehlt es, wie gewöhnlich, ganz? — Ist ein Prolog da; beginnt er wie meist Desse settinge u. de vire de hir na volgen, oder Desse s. genomet de richtstich, oder De sosten settinge na K. Karls rechte an deme ende des sassenspegels; schreibt er die Abfassung nur Friedrich von Staufen zu, und schliesst mit dem rechten beschermen mogen vor ereme schaden, oder gedenkt er auch der Bitten der Herren Conrad und Siegfried v. Buch mit dem Schlusse da wolde ic tein jar deste ere umme sterven? — Sind Allegate da? — Ist ein Epilog vorhanden, und zwar Dit hebbe wi leve veddere (seltner), oder Got de dar is de rechticheit (häufiger)? — Ist das Stück vom Mustheil s. oben S. 9 angehängt? — Sind die Capp. 37, 38 Sprikstu des wort und Kumstu aver verbunden? — Sind aus Capp. 1 — 28, 29 — 35, 36 — 50 drei Bücher gebildet?

Der Classe B gehören die alten Drucke (ausgen. von 1516 und 1517), und der Ungersche an. Sie scheidet sich vornemlich durch eine breitere zuweilen missdeutende Darstellung; der Anfang lautet Wente denne ein gerichte werden schal, und meist noch weiter das wirt (schal werden). Der Prolog findet sich nur in Nr. 432. Die Mundart ist meist mitteldeutsch. Allegate sind regelmässig da. Ausserdem: sind Cap. 32 u. 33 So spreke de unschuldige man und Is dine clage vornachtet verbunden? — Ist der erste Epilog da (gewöhnlich), oder der zweite (selten)? — Sind die kleinen Arbeiten Cautela und Premis, s. unten S. 19 vorangeschickt?

Aus der Classe C hat Senkenberg seinen „ersten Theil“ des Richtsteigs genommen. Sie verkehrt die Ordnung dergestalt, dass Capp. 29—33 (34) ans Ende gesetzt und dabei anders abgetheilt werden; sie behandelt auch die drei letzten Capp. in eigenthümlicher

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_025.jpg&oldid=- (Version vom 10.12.2016)