Seite:Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 027.jpg

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im ersten Cap. mit So wetet alle eddele lüde, and schliesst ses weken, dar he dal binnen ut teen mochte.

Die drei a. a. O. S. 387 characterisirten Formen des Rechtsbuches scheiden sich schon dadurch, dass die erste 31 Capp. zählt und in der zweiten Periode des Vorworts dat nu truwe u. gunst sunder stunden (st. alleczeit) liest, die zweite 41 oder ungezählte Capp. hat und die letzte Periode des Vorworts mit Nun sehen wir st. Nu sich oder Nu wetet beginnt, die dritte endlich in eine geringe Zahl von Absätzen zerfällt und a. E. des Vorwortes das her rechtdage legen st. dat is etc. liest.

Wie lautet die Ueberschrift; sind die Capitel gezählt und rubricirt; sind Allegate, ist ein Register da?

Mittheilung des Vorworts oder des Cap. 2 To deme anderen male merket, einiger Rubriken mit Angabe der Capitelzahl, und einiger Allegate mit Angabe der Zahl des allegirten Capitel des Lehnrechts.

2. Gerichtsformeln.

a) Die Hdschr. 65 enthält nach dem Richtsteige Landrechts Formeln, beginnend Her richter ik bidde eines mannes di min wort spreke. Ik bidde eins N. Der letzte Abschnitt unter Van wilkore schliesst mit Her richter — — oder wat dar an geschi dat dar jo recht an geschie.

b) Formeln v. J. 1448 in Nr. 61. Anfang Schulde tosprake und klage der gerechticheit.

c) Aus Processregeln einer nicht näher bezeichneten Hdschr. der Leipziger Rathsbibl. des 15. Jahrh. führt Dreyer Nebenstunden S. 65 den Satz an wo du kanst ein sprichwort anhengen so thu es, denn nach sprichwörtern pflegen die bauren gerne zu sprechen.

3. Cautela und 4. Premis.

Beides Arbeiten geringeren Umfanges, gedruckt vor dem Richtsteige in den Ausgaben des Ssp. s. l. et a., Basel 1474, Cölln 1480, (danach in Bruns Beitr. 138 ff.) Augsburg 1481, 1482, 1484, (danach in Ungers Richtsteig S. 1 ff.) 1501. Die erste beginnt: Cautela des spegels van sassen bin ik genant, und bin gekomen in die lant, schliesst gewöhnlich: so wirvet he loff und ere jegen got und der werlde und ewich lon van gode. — Folgt am Schlusse noch: dat mote allen cristen — hillige geist und hienach noch etwa: Nu bittet alle gemeyne — an synem tode czu leczten?

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_027.jpg&oldid=- (Version vom 10.12.2016)