Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 156.jpg

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andern Arbeits-Leuten und Knechten im Feld und mähte Korn, ohne an etwas unglückliches zu denken. Da kam Hinzelmann zu ihm auf den Acker und rief: „lauf! lauf in aller Eile nach Haus, und hilf deinem jüngsten Söhnlein, das ist eben jetzt mit dem Gesicht ins Feuer gefallen und hat sich sehr verbrennt.“ Der Mann legte erschrocken seine Sense nieder und eilte heim, zu sehen, ob Hinzelmann die Wahrheit geredet. Kaum aber war er über die Thürschwelle geschritten, als man ihm schon entgegen lief und das Unglück erzählte, wie er denn auch sein Kind über das ganze Gesicht elendiglich verbrannt sah. Es hatte sich auf einen kleinen Stuhl bei das Feuer gesetzt, wo ein Kessel überhing. Als es nun mit einem Löffel hineinlangen wollte und sich mit dem Stuhl vorwärts überbog, fiel es mit dem Gesicht mitten ins Feuer. Indeß, weil die Mutter in der Nähe war, lief sie herzu und riß es aus den Flammen wieder heraus, also daß es zwar etwas verbrannt war, doch aber dem Tode noch entrissen ward. Merkwürdig ist, daß fast in demselben Augenblick, wo das Unglück geschehen, der Geist es auch schon dem Vater im Felde verkündigte und ihn zur Rettung aufmahnte.

Wen der Geist nicht leiden konnte, den plagte er oder strafte ihn für seine Untugenden. Den Schreiber zu Hudemühlen beschuldigte er gar zu großer Hoffahrt, ward ihm darum gehässig und that ihm Tag und Nacht mancherlei Drangsal an. Einsmals erzählte er ganz fröhlich, er habe dem hochmüthigen Schreiber eine,

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_156.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)