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in Abnahme gerathe, und dann werde es aufs neue wieder blühen und aufsteigen.


76.
Klopfer.
Fränkische Sage. Reizenstein. Leipz. 1778. I. 76.

Im Schloß zu Flügelau hauste ein guter Geist, der den Mädchen alles zu Gefallen that; sie durften nur sagen: „Klopfer hols!“ so wars da. Er trug Briefe weg, wiegte die Kinder und brach das Obst. Aber wie man einmal von ihm haben wollte, er sollte sich sehen lassen, und nicht nachließ, bis ers that, fuhr er feurig durch den Rauchfang hinaus und das ganze Schloß brannte ab, das noch nicht wieder aufgebaut ist. Es ist kurze Zeit vor dem Schwedenkriege geschehn.


77.
Stiefel.
Mündlich.

In dem Schlosse Calenberg hauste ein kleiner Geist Namens Stiefel. Er war einmal an einem Bein beschädigt worden und trug seitdem einen großen Stiefel, der ihm das ganze Bein bedeckte, weil er fürchtete, es mögte ihm ausgerissen werden.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_164.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)